Osteoporose: Wenn die Knochendichte abnimmt

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Unsere Knochen sind wie Säulen, die unseren Körper tragen und stützen. Doch was passiert, wenn diese Säulen allmählich porös und instabil werden? Wir klären in diesem Artikel über die Tücken der Osteoporose und ihre Behandlung auf.

Vermutlich können sich viele von uns etwas unter Osteoporose vorstellen, ohne vielleicht schon davon betroffen zu sein. Das liegt daran, dass diese Erkrankung ziemlich verbreitet ist und vor allem im Alter häufig auftritt. In der Schweiz sind rund 400‘000 Menschen von Osteoporose betroffen, davon hauptsächlich Frauen. Die Krankheit kann zwar auch in jungen Jahren auftreten, betrifft jedoch überwiegend ältere Menschen. Ab dem 50. Lebensjahr liegt die Wahrscheinlichkeit, einen osteoporosebedingten Knochenbruch zu erleiden, bei Frauen bei 51 Prozent und bei Männern bei 20 Prozent.

Was ist Osteoporose?

Bei Osteoporose wird die Knochensubstanz allmählich abgebaut und nicht mehr aufgebaut, wodurch die Knochen porös und brüchig werden. Diese erhöhte Knochenbrüchigkeit führt dazu, dass selbst geringfügige Belastungen oder Stösse zu Brüchen führen können.

Warum Frauen häufiger betroffen sind

Hormonumstellung als Ursache

Frauen sind viel häufiger von Osteoporose betroffen als Männer – etwa neun von zehn Osteoporose-Patienten sind Frauen. Der Hauptgrund dafür sind die weiblichen Geschlechtshormone: Mit dem Einsetzen der Wechseljahre bei der Frau versiegt die Produktion von Östrogen, welches zuvor die Knochen vor übermässigem Abbau schützte. Besonders in den ersten Jahren nach dem Ausbleiben der Regelblutungen verlieren viele Frauen stark an Knochenmasse.

Leichtere Knochen = erhöhte Gefahr

Frauen, die früh in die Wechseljahre kommen oder bei denen die Eierstöcke in jungen Jahren entfernt wurden, sind besonders zu Osteoporose gefährdet, da sie schon länger mit weniger Östrogen auskommen müssen. Hormonmangel ist allerdings nicht der einzige Grund für Osteoporose: Frauen haben von Natur aus einen leichteren Knochenbau als Männer, was bedeutet, dass ihre Knochen weniger massiv und stabil sind. Untergewichtige Frauen mit leichteren Knochen haben daher ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche.

Was begünstigt Osteoporose zusätzlich?

Der normale Alterungsprozess und erbliche Veranlagung spielen eine Rolle bei der Entstehung von Osteoporose. Zu den begünstigenden Faktoren zählen ein Mangel an körperlicher Bewegung, Calciummangel, Vitamin-D-Unterversorgung und ein Mangel an Östrogen, dem weiblichen Sexualhormon. Übermässiger Alkohol- und Nikotinkonsum erhöhen ebenfalls das Risiko.

Symptome und erste Anzeichen

Osteoporose entwickelt sich oft symptomfrei, weshalb sie häufig erst nach einem Knochenbruch diagnostiziert wird. Frühwarnzeichen können Rückenschmerzen, eine Verkrümmung der Wirbelsäule (Buckelbildung) und eine Abnahme der Körpergrösse um mehr als 4 cm sein. Besonders gefährlich sind Wirbelbrüche, die starke Schmerzen verursachen können, und Oberschenkelhalsbrüche, die zu schwerwiegenden Komplikationen führen können.

Diagnose

Zur Diagnose von Osteoporose gehören das Abfragen von Symptomen und Risikofaktoren sowie eine Knochendichtemessung und Röntgenbilder. Seltener sind Laboruntersuchungen oder Knochenbiopsien erforderlich.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Osteoporose umfasst eine Kombination aus medikamentöser Therapie, Ernährungsumstellung und Massnahmen zur Verbesserung der Mobilität und Sturzprävention. Ziel ist es, den Krankheitsverlauf zu verzögern und das Risiko von Knochenbrüchen zu senken.

  • Medikamente: Medikamente können helfen, den Knochenabbau zu verlangsamen und die Knochendichte zu erhöhen.
  • Bewegung und Sport: Regelmässige, gelenkschonende Bewegung stärkt die Knochen und verbessert das Gleichgewicht.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Calcium und Vitamin D ist essenziell. Diese Nährstoffe finden sich in Lebensmitteln wie Fisch, Leber und Eigelb.
  • Sturzprävention: Um Stürze und damit Knochenbrüche zu vermeiden, sollten Risikofaktoren in der Wohnung beseitigt und Hilfsmittel wie Haltegriffe installiert werden.

 

Vorbeugende Massnahmen gegen Osteoporose sind entscheidend, um die Knochen stark und gesund zu halten. Regelmässige Bewegung – zum Beispiel Spazieren, Tanzen oder Krafttraining – stärkt die Knochen und verbessert das Gleichgewicht. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Kalzium und Vitamin D, etwa aus Milchprodukten, grünem Gemüse und Fisch, ist ebenfalls wichtig. Vermeiden Sie Rauchen und übermässigen Alkoholkonsum, da diese die Knochengesundheit beeinträchtigen können. Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen und Knochendichtemessungen helfen, Osteoporose frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig Gegenmassnahmen zu ergreifen.

(SR)

 

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