Sodbrennen im Alter: Wie Sie es in den Griff bekommen | silberFuchs

Sodbrennen im Alter: Wie Sie es in den Griff bekommen

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Sodbrennen im Alter ist keine Seltenheit. Doch was steckt dahinter, wenn das Essen plötzlich aufstösst und ein Brennen hinter dem Brustbein verspürt wird? In diesem Artikel erfahren Sie, warum Senior.innen häufiger betroffen sind, was genau im Körper passiert – und vor allem: wie Sie die Beschwerden effektiv lindern können.

Mit jedem Bissen geniessen Sie das Essen – bis plötzlich ein unangenehmes Brennen aufsteigt. Ein Gefühl, als ob sich die Mahlzeit den Weg zurück in den Rachen bahnen möchte. Für viele ältere Menschen ist dieses unangenehme Aufstossen, auch bekannt als Sodbrennen oder Reflux, eine alltägliche Begleiterscheinung. Doch Sodbrennen ist mehr als nur eine Unannehmlichkeit nach dem Essen. Vor allem im Alter können körperliche Veränderungen und Medikamente diese Beschwerden verstärken.

Warum Sodbrennen im Alter häufiger auftritt

Je älter wir werden, desto mehr verändert sich unser Körper. Das betrifft leider auch unseren Magen und die Speiseröhre. Aber was passiert eigentlich genau?

Die Muskulatur wird schwächer

Unser Verdauungstrakt besteht aus vielen Muskeln, die im Laufe der Zeit an Spannkraft verlieren. Einer dieser Muskeln ist der Ösophagussphinkter. Dieser Muskel befindet sich am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen und sorgt normalerweise dafür, dass nichts von unten nach oben zurückfliesst. Wenn dieser Muskel schwächer wird, kann Magensäure zurück in die Speiseröhre fliessen – und das führt zu Sodbrennen.

Der Körper hat weniger Flüssigkeit

Mit dem Alter nimmt auch das Durstgefühl ab, was dazu führt, dass viele Senioren zu wenig trinken. Ein Mangel an Flüssigkeit kann den Speichelfluss verringern, der normalerweise die Speiseröhre schützt und Speisereste hinunterspült. Dadurch kann Magensäure länger in Kontakt mit der Schleimhaut bleiben, was das Risiko von Sodbrennen erhöht. Zudem kann ein Flüssigkeitsmangel die Verdauung insgesamt beeinträchtigen.

Medikamente können Auslöser sein

Viele ältere Menschen nehmen regelmässig Medikamente ein, zum Beispiel gegen Bluthochdruck, Rheuma oder körperliche Schmerzen. Leider können einige dieser Medikamente das Risiko für Sodbrennen begünstigen, da sie die Magenschleimhautreizen, die Säureproduktion erhöhen oder den Schliessmuskel zwischen Magen und Speiseröhre schwächen.

Typische Symptome von Sodbrennen

Sodbrennen äussert sich bei jedem Menschen anders, aber die meisten Betroffenen spüren eines oder mehrere der folgenden Symptome:

  • Brennendes Gefühl hinter dem Brustbein
  • Saures Aufstossen
  • Völlegefühl oder Druck im Oberbauch
  • Schluckbeschwerden oder ein kratziges Gefühl im Hals

Manchmal kann das Sodbrennen auch die Atemwege betreffen und zu Husten oder Heiserkeit führen. Dieser sogenannte «stille Reflux» bleibt oft unerkannt, da die Symptome nicht immer typisch für Sodbrennen sind und deshalb häufig unerkannt bleiben.

So können Sie Sodbrennen vermeiden oder lindern

Zum Glück gibt es eine Vielzahl von Massnahmen, die Ihnen helfen können, Sodbrennen in den Griff zu bekommen. Viele davon lassen sich ganz einfach in Ihren Alltag integrieren:

Mehrere kleine Mahlzeiten

Grosse, schwere Mahlzeiten belasten den Magen und führen oft zu Sodbrennen. Versuchen Sie, stattdessen mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag zu verteilen. So entlasten Sie Ihren Magen und senken das Risiko für Sodbrennen.

Genug trinken

Auch wenn das Durstgefühl nachlässt; achten Sie darauf, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Am besten geeignet sind stilles Wasser oder Kräutertees wie Kamille oder Fenchel. Sie können helfen, die Speiseröhre zu beruhigen.

Oberkörper im Schlaf höher lagern

Wenn Sie nachts unter Sodbrennen leiden, hilft es, den Oberkörper etwas höher zu lagern. Nutzen Sie ein zusätzliches Kissen oder verstellen Sie das Kopfteil Ihres Betts. Das verhindert, dass die Magensäure zurück in die Speiseröhre fliesst. Ein weiterer Tipp: Schlafen Sie auf der linken Seite, denn das erschwert der Magensäure den Rückfluss.

Vorsicht bei bestimmten Lebensmitteln

Es gibt bestimmte Speisen und Getränke, die Sodbrennen besonders fördern können. Dazu gehören fettige Speisen, scharfe Gewürze und Alkohol. Jeder Mensch reagiert anders, deshalb lohnt es sich, auszuprobieren, welche Lebensmittel Ihnen guttun und welche nicht. Ein Ernährungstagebuch kann helfen, die Symptome auf bestimmte Mahlzeiten oder Lebensmittel zurückzuführen.

Nach dem Essen aufrecht bleiben

Legen Sie sich nicht direkt nach dem Essen hin. Ein kleiner Verdauungsspaziergang oder einfaches Sitzen helfen, den Magen zu entlasten und das Risiko für Sodbrennen zu verringern.

Was, wenn die Umstellung des Lebensstils nicht ausreicht?

Manchmal reichen Änderungen im Lebensstil nicht aus, um das Sodbrennen vollständig zu lindern. In solchen Fällen können Medikamente eine zusätzliche Hilfe sein. Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol oder Pantoprazol sind weit verbreitet. Diese Medikamente reduzieren die Produktion von Magensäure und lindern so die Beschwerden. Sollte auch das nicht ausreichen, ist in besonders schweren Fällen eine Operation eine mögliche Option.

Sodbrennen muss kein Dauerzustand sein

Sodbrennen ist im Alter zwar häufig, aber mit den richtigen Massnahmen können Sie viel dagegen tun. Von kleinen Änderungen im Alltag bis hin zu Medikamenten gibt es viele Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern. Wenn Sie regelmässig unter Sodbrennen leiden, ist es sinnvoll, das Thema mit Ihrem Arzt zu besprechen. Gemeinsam können Sie herausfinden, was für Sie am besten funktioniert, um wieder beschwerdefrei zu leben. Bleiben Sie aktiv, achten Sie auf Ihre Ernährung und geniessen Sie Ihre Mahlzeiten – das ist der erste Schritt, um sich wieder wohler zu fühlen!

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