Handy & Co. im Alter: Wie wir von der Digitalisierung profitieren können | silberFuchs

Handy & Co. im Alter: Wie wir von der Digitalisierung profitieren können

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Die digitale Welt entwickelt sich rasant – und viele ältere Menschen fühlen sich abgehängt. Dabei bietet die Digitalisierung gerade für Senior:innen enorme Vorteile. Um diese zu nutzen, sind jedoch oft Unterstützung und gezielte Bildungsangebote nötig. Warum digitale Teilhabe für Senior:innen so wichtig ist und welche Hürden es zu überwinden gilt, erfahren Sie im Artikel.

Die Digitalisierung verändert das Leben in allen Bereichen und bietet gerade für ältere Menschen viele Chancen, ihre Selbstständigkeit und soziale Teilhabe zu fördern. Doch oft bleiben Senior:innen aussen vor. Viele fühlen sich überfordert oder unsicher im Umgang mit neuen Technologien. Wie kann diese Kluft überwunden werden, und welche Möglichkeiten bietet die Digitalisierung im Alter?

Die digitale Spaltung: Wer wird abgehängt?

Ob Online-Banking, Videoanrufe oder digitale Gesundheitsdienste; die Corona-Pandemie hat den digitalen Wandel in vielen Bereichen des Alltags beschleunigt. Besonders jüngere Generationen nutzen diese neuen Möglichkeiten intensiv, während für viele Senior:innen der Zugang zu digitalen Technologien nach wie vor schwierig ist. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2021 zeigt, dass gerade die Generation 60+ von der Digitalisierung weitgehend ausgeschlossen bleibt. Die Gründe dafür sind vielfältig: Neben dem Alter spielen auch Bildungsgrad und Einkommen eine Rolle. Personen mit niedrigerem Einkommen oder geringer Bildung haben oft weniger Zugang zu digitalen Geräten und Schulungen. Darüber hinaus fehlt vielen älteren Menschen das nötige Wissen oder das Vertrauen im Umgang mit der digitalen Technik. Die Unsicherheit, Fehler zu machen, oder die Angst vor Betrug führen dazu, dass sie die digitalen Möglichkeiten nicht nutzen.

Die Vorteile der Digitalisierung für Senior:innen

Dabei bietet die Digitalisierung gerade für ältere Menschen enorme Vorteile. Digitale Geräte und Anwendungen können helfen, den Alltag erheblich zu erleichtern und die Lebensqualität zu verbessern. Durch das Internet können Einkäufe erledigt, Arzttermine gebucht oder Rechnungen bezahlt werden – und das alles bequem von zu Hause. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist dies ein entscheidender Vorteil, der ihnen hilft, länger unabhängig und selbstbestimmt zu leben.

Auch die soziale Vernetzung wird durch die Digitalisierung gefördert. Senior:innen können über WhatsApp, Videochats oder soziale Medien mit Familie und Freund:innen in Kontakt bleiben. Gerade in Zeiten, in denen persönliche Treffen eingeschränkt sind, kann das Internet dazu beitragen, Isolation und Einsamkeit zu vermeiden. Die digitale Welt eröffnet darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten der Unterhaltung und geistigen Anregung: Von Online-Spielen und Videostreaming bis hin zu virtuellen Kursen und Sprachlern-Apps – die digitalen Angebote sind nahezu grenzenlos und können den Alltag bereichern.

Die digitale Herausforderung

Trotz dieser Vorteile bleibt die Digitalisierung für viele Senior:innen eine grosse Herausforderung. Besonders Menschen über 80 nutzen digitale Technologien kaum. Die Gründe liegen häufig in der Angst vor der Technik, dem Mangel an Wissen oder fehlendem Zugang zu den notwendigen Geräten. Auch das schnelle Tempo des technischen Fortschritts überfordert viele ältere Menschen, die sich schwertun, mit den ständigen Neuerungen Schritt zu halten.

Eine weitere Hürde sind Sicherheitsbedenken: Betrugsmaschen und Phishing-Angriffe sind im Internet an der Tagesordnung, und viele Senior:innen fühlen sich ungeschützt oder unsicher im Umgang mit dem Netz. Dies führt oft dazu, dass sie digitale Angebote vermeiden, obwohl sie potenziell von ihnen profitieren könnten.

Besonders Senior:innen fühlen sich im Gebrauch mit Laptop, Tablet & Co. überfordert oder unsicher. Helfen kann hier zum Beispiel ein Kurs, der Senior:innen gezielt an die neuen Technologien heranführt.

Lösungsansätze: Senior:innen digital fit machen

Um diese Hürden zu überwinden, braucht es gezielte Bildungsangebote und technische Unterstützung. Organisationen wie Pro Senectute in der Schweiz bieten beispielsweise spezielle Kurse an, die Senior:innen Schritt für Schritt in die digitale Welt einführen. Diese Kurse helfen dabei, die grundlegenden digitalen Kompetenzen zu erlernen – vom Umgang mit Smartphones und Tablets bis hin zur Nutzung von Apps und sozialen Netzwerken. Dabei wichtig ist es, dass Senior:innen ohne Druck und in ihrem eigenen Tempo lernen können. Genauso wichtig ist die Unterstützung durch das persönliche Umfeld. Familie und Freunde spielen eine entscheidende Rolle dabei, älteren Menschen den Zugang zur digitalen Welt zu erleichtern. Regelmässige Hilfestellungen und Erklärungen im Alltag, ohne die Senior:innen zu überfordern, können entscheidend dazu beitragen, Ängste und Unsicherheiten abzubauen.

Digitale Teilhabe für Senior:innen fördern

Die Digitalisierung bietet für Senior:innen grosse Chancen, ihr Leben unabhängiger, sozialer und vielfältiger zu gestalten. Doch die digitale Kluft zwischen den Generationen bleibt eine Herausforderung, die angegangen werden muss. Bildung, Unterstützung und das Schaffen von Zugängen sind zentrale Massnahmen, um älteren Menschen die Vorteile der digitalen Welt näherzubringen. Die Förderung digitaler Kompetenzen sollte dabei nicht nur auf technisches Wissen abzielen, sondern auch auf das Selbstvertrauen, das notwendig ist, um die neuen Möglichkeiten sicher und souverän zu nutzen. Nur so kann echte digitale Teilhabe für alle Generationen gelingen.

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