Infektionskrankheiten im Alter: So schützen Sie sich und Ihre Liebsten | silberFuchs

Infektionskrankheiten im Alter: So schützen Sie sich und Ihre Liebsten

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Mit zunehmendem Alter nimmt die Widerstandskraft des Körpers ab und das Immunsystem wird schwächer. Senior:innen sind daher besonders anfällig für Infektionskrankheiten. Doch was sind die häufigsten Infektionskrankheiten, wie werden sie ausgelöst und vor allem, wie kann man sich schützen?

Infektionskrankheiten entstehen durch das Eindringen von Mikroorganismen wie Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten in den Körper. Diese Krankheitserreger vermehren sich und führen oft zu Beschwerden. Das schwächelnde Immunsystem im Alter macht Senior:innen anfälliger für Eindringlinge. Dazu kommen oft chronische Krankheiten oder regelmässige Medikation, die das Immunsystem weiter belasten. Das bedeutet, dass der Körper nicht mehr in der Lage ist, Infektionen so effektiv zu bekämpfen wie in jüngeren Jahren. Besonders gefährlich sind Infektionen der Atemwege und des Magen-Darm-Trakts, die bei älteren Menschen oft schwerwiegendere Folgen haben können.

Häufige Infektionskrankheiten im Alter

1. Atemwegsinfektionen:
Erkältungen, Grippe oder Lungenentzündungen sind weit verbreitet. Pneumokokken, die eine Lungenentzündung auslösen, sind besonders gefährlich und führen jährlich zu Tausenden von Fällen, vor allem bei älteren Menschen. Ein einfaches Husten oder Niesen kann hier bereits eine Ansteckung zur Folge haben.

2. Harnwegsinfektionen:
Infektionen der Harnwege treten bei SeniorInnen häufiger auf, da das Immunsystem im Alter schwächer ist und auch andere gesundheitliche Faktoren wie Blasenprobleme eine Rolle spielen. Häufiges Wasserlassen, Schmerzen beim Urinieren oder trüber Urin sind typische Anzeichen.

3. Magen-Darm-Infektionen:
Bakterien wie beispielsweise Salmonellen können zu schweren Durchfallerkrankungen führen. Besonders bei Senior:innen ist Dehydration ein grosses Problem, wenn der Flüssigkeitshaushalt durch Erbrechen oder Durchfall ins Ungleichgewicht gerät.

4. Hautinfektionen:
Die Haut von Senioren ist dünner und anfälliger für Infektionen. Bakterien wie Streptokokken oder Staphylokokken können sich durch kleine Wunden oder Schnitte leicht verbreiten und Entzündungen hervorrufen.

Wie werden Infektionen übertragen?

Infektionskrankheiten können auf verschiedenen Wegen übertragen werden. Direktes Anstecken durch Kontakt mit einer infizierten Person oder durch Tröpfcheninfektion ist besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Pflegeheimen häufig. Auch der Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder das Verzehren von verunreinigtem Wasser oder Lebensmitteln kann zu einer Infektion führen.

Symptome und Verlauf von Infektionen

Typische Symptome von Infektionen können variieren. Häufig gehören jedoch Fieber, Müdigkeit, Husten, Hautausschläge, Übelkeit oder Schmerzen zu den ersten Anzeichen. Im Alter können diese Symptome jedoch schwächer oder atypischer ausfallen. Ein verzögerter Arztbesuch kann dazu führen, dass sich die Infektion verschlimmert.

Der Verlauf einer Infektionskrankheit unterteilt sich in verschiedene Phasen:
1. Inkubationszeit: Die Zeit zwischen der Infektion und dem ersten Auftreten von Symptomen.
2. Prodromalphase: Erste unspezifische Symptome.
3. Akute Phase: Die Krankheit tritt in voller Stärke auf.
4. Höhepunkt: Symptome erreichen ihren Höhepunkt.
5. Abklingen: Symptome beginnen zu sinken.
6. Genesungsphase: Der Körper erholt sich vollständig.

Es ist wichtig, auf Veränderungen im Körper zu achten, da sich die Symptome leicht verbergen können – vor allem bei älteren Menschen

Warum Infektionen bei Senior:innen besonders gefährlich sind

Im Alter können Infektionen oft einen atypischen Verlauf nehmen, was die Diagnostik erschwert und eine rechtzeitige Behandlung herausfordernd macht. Eine typische Pneumonie, die in jungen Jahren durch Husten, Fieber und Atembeschwerden auffällt, kann bei älteren Menschen zu Symptomen wie Desorientiertheit oder sogar einem Delir führen. Harnwegsinfektionen äussern sich häufig durch Abgeschlagenheit und Müdigkeit, anstatt durch die klassischen Beschwerden wie Brennen beim Wasserlassen. Diese unspezifischen Anzeichen führen dazu, dass Infektionen bei Senior:innen oft lange unentdeckt bleiben, wodurch sich die Krankheit verschlechtern und in Komplikationen münden kann.

Das unsichtbare Risiko: Infektionen und neurodegenerative Erkrankungen

Schwere Infektionen sind nicht nur eine unmittelbare Gefahr, sondern können auch langfristig die Entwicklung von Demenz begünstigen oder den Verlauf bestehender neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer verschlechtern. Forschende gehen davon aus, dass Infektionen Mikrogliazellen im Gehirn aktivieren, die dann neuronale Schäden verursachen können. Besonders Menschen, die bereits an Erkrankungen wie Alzheimer leiden, sind anfällig für solche zusätzlichen Schäden. Eine Studie ergab, dass das Risiko, nach einer Pneumonie eine Demenz zu entwickeln, um 40 Prozent höher war. Das bedeutet, dass neben der Behandlung der Infektion auch der kognitive Zustand der betroffenen Person berücksichtigt werden muss.

Diagnoseprobleme im Alter: Warum der Arzt immer an eine Infektion denken sollte

Im Alter verlaufen Infektionen oft ohne die klassischen Anzeichen, die wir aus der Jugend kennen. Eine schnelle Verschlechterung des Gesundheitszustands, sei es kognitiv oder körperlich, sollte immer Anlass für eine gründliche Untersuchung sein, um eine Infektion nicht zu übersehen. Besonders bei Senioren, die unter Verwirrtheit oder plötzlicher Schwäche leiden, müssen Ärzte immer auch an eine schwere Infektion denken. In vielen Fällen, wie zum Beispiel bei Pneumonien oder Harnwegsinfekten, fehlen die typischen Symptome, sodass die Diagnose leicht übersehen wird. Ein rechtzeitiges Erkennen von Infektionen ist entscheidend, um die Gesundheit der betroffenen Person zu schützen und Komplikationen zu vermeiden.

Behandlung von Infektionskrankheiten im Alter

Die Behandlung von Infektionen im Alter hängt von der Art der Krankheit ab. Viren wie bei Grippe oder Erkältung erfordern eine symptomatische Behandlung, um die Beschwerden zu lindern. Bakterielle Infektionen wie Pneumokokken oder Salmonellen können mit Antibiotika behandelt werden. Doch aufgrund der Zunahme von Antibiotikaresistenzen sind diese nicht immer die erste Wahl und müssen gezielt eingesetzt werden.

Was ist bei der Pflege von Senior:innen mit Infektionen zu beachten?

Wenn sich ein:e Senior:in mit einer Infektion ansteckt, ist es besonders wichtig, die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Desinfektionsmittel, das regelmässige Waschen der Hände und das Vermeiden von engem Kontakt können helfen, eine weitere Ansteckung zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass die betroffene Person ausreichend Ruhe bekommt und bei schweren oder anhaltenden Symptomen schnell einen Arzt aufsuchen kann.

Prävention: Wie Senior:innen sich schützen können

Ein gesunder Lebensstil ist entscheidend, um das Risiko von Infektionen zu verringern. Achten Sie darauf, dass Sie …

… eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen zu sich nehmen.
… genügend Flüssigkeit trinken, um den Körper gut hydriert zu halten.
… regelmässig moderate Bewegung durchführen, um das Immunsystem zu stärken.
… ausreichend Schlaf bekommen, um den Körper in der Regeneration zu unterstützen.

Darüber hinaus sollten Sie regelmässig Ihre Hände waschen, besonders nach dem Kontakt mit anderen Personen oder dem Gebrauch öffentlicher Verkehrsmittel. Eine Grippeimpfung und eine Impfung gegen Pneumokokken können ebenfalls einen wichtigen Schutz bieten.

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