Leiden Sie unter einer Pollen- oder Gräserallergie? Dann kann es sein, dass Ihr Immunsystem nicht nur auf Blütenstaub, sondern auch auf bestimmte Lebensmittel reagiert. Erfahren Sie, wie eine Kreuzallergie entsteht, welche Lebensmittel betroffen sind und was Sie tun können, um trotz Allergie unbeschwert zu geniessen.
Haben Sie schon einmal nach dem Genuss eines Apfels ein Kribbeln im Mund bemerkt oder reagiert Ihr Körper auf Tomaten mit Juckreiz? Dann könnte es sich um eine sogenannte Kreuzallergie handeln. Gerade wenn Sie bereits gegen Pollen oder Gräser allergisch sind, kann Ihr Immunsystem auf bestimmte Lebensmittel ähnlich reagieren. Doch was steckt dahinter, und wie kann man damit umgehen?
Was ist eine Kreuzallergie?
Eine Kreuzallergie tritt auf, wenn das Immunsystem nicht nur auf den ursprünglichen Allergieauslöser (z. B. Pollen), sondern auch auf ähnliche Eiweisse in Nahrungsmitteln reagiert. Der Körper kann diese Eiweisse nicht ausreichend unterscheiden und setzt eine allergische Reaktion in Gang.
Warum betrifft das auch Senior:innen?
Viele Menschen verbinden Allergien mit der Kindheit oder Jugend. Doch auch im Alter kann sich das Immunsystem verändern. Gerade langjährige Pollenallergiker:innen entwickeln oft Kreuzallergien, weil das Immunsystem mit der Zeit sensibilisiert wird. Zudem kann eine bereits bestehende, aber unbemerkte Kreuzallergie erst mit zunehmendem Alter Symptome zeigen.

Häufige Kreuzallergien bei Pollenallergien
Welche Lebensmittel können problematisch sein? Das hängt davon ab, auf welche Pollen Sie allergisch reagieren:
1. Birken-, Erlen- und Haselpollen:
- Apfel, Birne, Pfirsich, Kirsche, Nektarine, Kiwi
- Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln
- Karotten, Sellerie, Soja, Gewürze (z. B. Anis, Fenchel, Koriander)
2. Gräser- und Getreidepollen:
- Erdnuss, Soja, Erbse, Bohne, Linse
- Tomate, Banane, Melone, Mango
- Weizenmehl und andere Getreideprodukte
3. Beifuss- und Kräuterpollen:
- Sellerie, Karotte, Paprika, Kümmel, Petersilie
- Sonnenblumenkerne, Kamille, Pfeffer, Zimt
Typische Symptome einer Kreuzallergie
Eine Kreuzallergie verursacht meist milde bis mittelschwere Beschwerden, die häufig im Mundbereich auftreten. Mögliche Symptome sind: Kribbeln oder Brennen an Lippen, Zunge und Gaumen, Juckreiz im Mund- und Rachenraum, Schwellungen im Gesicht, Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen oder seltener auch Hautreaktionen oder Atemwegsprobleme.
In seltenen Fällen kann es zu einer schweren allergischen Reaktion kommen. Sollten Atemnot oder Kreislaufprobleme auftreten, ist sofort medizinische Hilfe erforderlich!
Kreuzallergien und allergisches Asthma
Ein weiteres Risiko ist allergisches Asthma. Menschen mit einer Pollenallergie können in der Hauptsaison nicht nur Heuschnupfen, sondern auch Atembeschwerden entwickeln. Besonders gefährlich: Manche Kreuzallergien können asthmaartige Symptome auslösen. Wer in der Pollensaison unter Asthma-ähnlichen Symptomen leidet, sollte diese daher nicht ignorieren und mit einem Hausarzt oder Allergologen sprechen.
Was kann man tun? Tipps für den Alltag
Auch mit einer Kreuzallergie müssen Sie nicht auf alles verzichten. Hier einige praktische Tipps:
- Lebensmittel anpassen: Oft sind nur bestimmte Sorten problematisch. Manche Apfelsorten (z. B. Altländer oder Gloster) sind für Birkenpollenallergiker besser verträglich.
- Zubereitung verändern: Gekochtes oder geschältes Obst und Gemüse kann oft problemlos verzehrt werden.
- Allergenarme Alternativen wählen: Probieren Sie beispielsweise anstelle von Haselnüssen, Mandeln oder Pekannüsse.
- Notfallmedikamente bereithalten: Wer zu starken allergischen Reaktionen neigt, sollte ein Notfallset mit Antihistaminikum und Adrenalin-Autoinjektor mit sich führen.
- Allergietests in Anspruch nehmen: Ein Allergologe kann präzise feststellen, auf welche Lebensmittel Sie reagieren, und gegebenenfalls eine spezifische Immuntherapie empfehlen.
Kreuzallergien sind vor allem für langjährige Pollenallergiker ein Thema. Senior:innen sollten darauf achten, ob nach dem Essen bestimmter Lebensmittel ungewohnte Symptome auftreten.
Eine gezielte Ernährungsanpassung und allergologische Beratung helfen, den Alltag beschwerdefrei zu gestalten.Wer bereits unter allergischem Asthma leidet, sollte zudem besonders aufmerksam sein, um schwerwiegende Reaktionen zu vermeiden.
0 Comments