Mehr Achtsamkeit im Alltag: Selbstfürsorge auch im Alter lernen | silberFuchs

Mehr Achtsamkeit im Alltag: Selbstfürsorge auch im Alter lernen

Gesellschaft & Freizeit, Startseite | 0 comments

Selbstfürsorge ist ein Schlüssel zu mehr Lebensfreude und Zufriedenheit – auch im Alter. Doch viele Menschen haben nie gelernt, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie neue Wege finden können, um gut für sich selbst zu sorgen und das Leben wieder mehr zu geniessen.

Selbstfürsorge ist ein Begriff, der in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat – vor allem für ältere Menschen ist er aber noch immer ungewohnt. In ihrer Jugend war es oft selbstverständlich, die eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen und sich vor allem um die Familie oder die Pflichten des Alltags zu kümmern. Heute geht es darum, sich wieder auf sich selbst zu besinnen und sich bewusst Momente der Freude und Entspannung zu gönnen.

Warum Selbstfürsorge gerade im Alter wichtig ist

Mit zunehmendem Alter verändern sich die Lebensumstände, und oft auch die eigenen Bedürfnisse. Körperliche Einschränkungen, der Verlust eines Partners oder der Abschied vom Arbeitsleben führen dazu, dass alte Routinen nicht mehr so gut funktionieren. In dieser Phase kann Selbstfürsorge ein wertvolles Werkzeug sein, um das Wohlbefinden zu steigern und neue Lebensqualität zu gewinnen.

Selbstfürsorge bedeutet, sich nicht mehr nur auf Pflichten zu konzentrieren, sondern bewusst Zeit für Aktivitäten zu reservieren, die Freude bereiten. Sei es ein gemütlicher Spaziergang an der frischen Luft, das Geniessen eines guten Buchs oder einfach das bewusste Nichtstun. Diese Momente helfen dabei, den Alltag ausgeglichener zu gestalten und Stress zu reduzieren.

Selbstfürsorge beginnt im Alltag

Selbstfürsorge muss nicht kompliziert oder zeitaufwendig sein. Es geht oft um kleine Veränderungen im Alltag. Anstatt sich strikt an die täglichen Hausarbeiten zu klammern, kann man überlegen, welche Aufgaben wirklich notwendig sind und was man loslassen kann. Vielleicht reicht es, den Staubsauger mal stehen zu lassen, um stattdessen einen Kaffee in der Sonne zu geniessen. Auch das bewusste Geniessen von einfachen Dingen kann helfen. Ein frischer Tee am Morgen, in Ruhe getrunken, oder das langsame Geniessen eines Stücks Schokolade – das sind Kleinigkeiten, die viel bewirken können. Es geht darum, sich Zeit zu nehmen um achtsam zu sein und das Leben bewusster wahrzunehmen.

Neue Gewohnheiten finden und festigen

Manchmal fällt es schwer, alte Muster zu durchbrechen. Besonders dann ist es hilfreich, neue Routinen Schritt für Schritt in den Alltag zu integrieren. Eine gute Idee ist es, sich erst einmal bewusst zu machen, wie der Tag aussieht und wo bereits Momente der Selbstfürsorge stattfinden. Anschliessend kann man überlegen, was man noch integrieren möchte. Vielleicht gibt es alte Hobbys, die man wieder aufleben lassen könnte; oder man entdeckt neue Interessen, wie etwa kreative Aktivitäten oder leichte körperliche Bewegung. Wer sich schwer tut, diese Veränderungen umzusetzen, kann mit festen Terminen beginnen. Ein festgelegter Zeitpunkt für den täglichen Spaziergang oder die Gymnastikstunde kann helfen, die neuen Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren.

Selbstfürsorge darf leicht sein

Es ist oft ein innerer Konflikt, die eigenen Ansprüche herunterzuschrauben und sich selbst mehr Freiräume zu gönnen. Viele ältere Menschen fühlen sich verpflichtet, den Haushalt perfekt zu führen oder allen Anforderungen gerecht zu werden. Doch es ist wichtig zu erkennen, dass niemand etwas dagegen hat, wenn die Wohnung mal nicht perfekt ist. Kleine Pflichten können delegiert oder auch mal ausgelassen werden, wenn es der eigenen Entspannung dient. Selbstfürsorge bedeutet, auf sich selbst zu hören und sich erlauben, auch einmal nichts zu tun. Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es von einem Lieferdienst oder durch kleinere Unterstützungen im Haushalt, kann ebenfalls ein Akt der Selbstliebe sein.

Warum sich Selbstfürsorge lohnt

Wer lernt, auf sich selbst zu achten, profitiert in vielerlei Hinsicht: Selbstfürsorge steigert die Lebenszufriedenheit und hilft, Schicksalsschläge oder gesundheitliche Einschränkungen besser zu akzeptieren. Menschen, die sich bewusst Zeit für sich selbst nehmen, berichten oft, dass sie eine positivere Wahrnehmung des Alltags entwickeln und mit mehr Gelassenheit auf Herausforderungen reagieren. Gerade im Alter, wo körperliche Einschränkungen und Veränderungen oft unvermeidlich sind, kann Selbstfürsorge eine wertvolle Unterstützung sein, um sich selbst in dieser neuen Lebensphase wohlzufühlen. Schliesslich geht es darum, das Leben in all seinen Facetten zu geniessen und sich selbst die Aufmerksamkeit zu schenken, die man verdient.

Die zehn Säulen der Selbstfürsorge

Die zehn Säulen der Selbstfürsorge bieten eine ganzheitliche Anleitung, um das eigene Wohlbefinden gezielt zu stärken:

  • 1 Struktur: Ein geregelter Tagesablauf mit festen Mahlzeiten, Schlafenszeiten und Ruhepausen sorgt für Stabilität. Ein klarer Feierabend hilft, Arbeit und Freizeit bewusst zu trennen.
  • 2 Soziale Kontakte: Pflege von Freundschaften und die Fähigkeit, Grenzen zu setzen, stärken das soziale Netz und sorgen für emotionale Unterstützung.
  • 3 Bewegung: Regelmässige körperliche Aktivität fördert das Wohlbefinden und stärkt sowohl Körper als auch Geist.
  • 4 Schönes: Hobbys und der bewusste Genuss kleiner Dinge bringen Leichtigkeit und Lebensfreude.
  • 5 Sinnstiftendes: Anderen helfen oder sich für gemeinnützige Zwecke engagieren gibt dem Leben Sinn und Bedeutung.
  • 6 Schlaf: Ausreichender, gesunder Schlaf ist essenziell für Regeneration und geistige Klarheit.
  • 7 Gelassenheit: Achtsamkeit hilft, negative Gedanken zu relativieren und den Fokus auf das Positive zu lenken.
  • 8 Selbstüberwindung: Durch kleine Herausforderungen wachsen und den inneren Schweinehund überwinden, stärkt das Selbstvertrauen.
  • 9 Selbsterkenntnis: Sich selbst und die eigenen Muster besser verstehen, schafft Raum für positive Veränderung.
  • 10 Selbstmitgefühl: Ein wohlwollender Umgang mit sich selbst und das Akzeptieren von Schwächen fördert inneren Frieden und Zufriedenheit.

 

Selbstfürsorge ist keine Frage des Alters, sondern eine Frage der Einstellung. Sich selbst etwas Gutes zu tun, lohnt sich in jedem Lebensabschnitt. Wer die Balance zwischen Pflichten und angenehmen Momenten findet, kann auch im Alter ein erfülltes Leben führen.

(SR)

 

0 Comments

Submit a Comment

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert